In Kooperation mit der Wilhelm-Knapp-Schule bietet die Firma Schütz aus Gaudernbach jungen Menschen aus Syrien, Eritrea, Somalia und Afghanistan ein Praktikum an.
Ziel dieses Praktikums ist es, dass den Flüchtlingen bei Eignung ein Ausbildungsplatz angeboten wird. „Auf diese Weise wird nicht nur dem drohenden Fachkräftemangel entgegengewirkt, sondern auch den durch Bürgerkrieg und Terror Vertriebenen eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektive geboten“, sagt Ottmar Schütz, der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Schütz. Im Moment probieren sich wechselnde junge Männer auf der Baustelle beim Sportplatz des TuS Kubach aus. Dort wird die Zufahrt mit Betonpflaster neu befestigt. Diese Arbeit übernimmt die Firma Schütz unentgeltlich. Zukünftig können die Spieler und Gäste auf einem sauberen und ebenen Weg bis zum Spielfeld gelangen.
Der Geschäftsführer erklärt seine Motivation damit, dass er die Gelegenheit nutzen möchte, einerseits lokale Vereine zu unterstützen und andererseits die Auszubildenden der Firma in der maschinellen Pflasterverlegung weiterzubilden. Darüber hinaus ist die Baustelle in ein Pilotprojekt zur Integration von Flüchtlingen eingebettet. Und das kommt bei Abdivisaak Hussein aus Somalia und Abraham Gebrekidan aus Eritrea sehr gut an. „Es macht mir sehr viel Spaß und ich könnte ich mir vorstellen, dort eine Ausbildung zu machen“, sagen der 23-jährige Somalier und der 17-jährige Eritreer unisono. Sie hoffen, in sechs Monaten ihren Hauptschulabschluss in der Tasche zu haben, um danach bei der Firma Schütz eine Ausbildung beginnen zu können.
An der Wilhelm-Knapp-Schule strebten einige Flüchtlinge ihren Hauptschulabschluss an und seien auch in der Lage, den zu erreichen, sagt Bauleiter Christoph Vorschulze. „Diesen Flüchtlingen geben wir die Chance, in unseren Arbeitsalltag reinzuschnuppern, damit sie sich überlegen können, ob dieser Beruf etwas für sie ist“, erläutert der Bauleiter. „Wenn sie Interesse haben und wir die Eignung feststellen, würden wir diesen jungen Leuten gerne eine Ausbildungsstelle in unserer Firma als Straßenbauer anbieten.“ Damit hätten die jungen Leute schnell ihr eigenes Auskommen und würden gesellschaftlich akzeptiert.
Insgesamt machen 18 Flüchtlinge ein Praktikum bei der Firma, davon sind acht auf der Baustelle in Kubach mit dabei. Das Praktikum dauert mehrere Wochen. In jeder Woche wird ein Nachmittag reserviert, an dem den jungen Leuten die Arbeiten gezeigt werden. „Im Vorfeld hat es keine Schwierigkeiten gegeben, weil die jungen Männer reguläre Schüler an der Knapp-Schule sind und wir diese Kooperation eingegangen sind“, sagt Vorschulze. So habe es mit den Behörden keine Probleme gegeben. Wie es sich entwickelt, wenn es um Ausbildungsverträge geht, sei noch unklar, ebenso sei der Status der Flüchtlinge bisher unterschiedlich. Manche seien bereits anerkannt, bei anderen laufen die Asylanträge noch. „Zumindest ist der Stein schon einmal angestoßen und wir haben auch vor, das durchzuziehen“, sagt Vorschulze.