W. Schütz in der FAZ

Wir versuchen diese ruhige Zeit zu nutzen

Während allerseits von Homeoffice gesprochen wird und Meetings per Videokonferenz abgehalten werden, gibt es eine Handvoll Berufe, bei denen das nicht so einfach geht; dazu zählt auch die Baubranche. Das muss aber nicht heißen, dass sich dies negativ auf die Beteiligten auswirkt. Im Westen Frankfurts arbeitet unser Team von Wilhelm Schütz seit Anfang März an dem Umbau der Kreuzung von Kurmainzer Straße, Dunantring und Sossenheimer Weg zu einem Kreisel. Dies ist eine der wichtigsten Baustellen der Gegend. In Zeiten des Kontaktverbots trifft man dort auf kaum befahrene Straßen und wenig Passanten. „Ich genieße es, dass derzeit keine Schulkinder im Kreuzungsbereich unterwegs sind“, sagt Andreas Quint. Gerade diese seien unberechenbar und hielten sich seltener an Absperrungen und Umleitungen als Erwachsene. Pöbelnde Autofahrer, die ihren Frust über die Baustelle beim Vorbeifahren an den Bauarbeitern ablassen, blieben nun ebenfalls aus. Als Polier bei Schütz ist Quint unter anderem dafür zuständig, dass auf der Baustelle, auf der ständig große Lastwagen fahren und zum Teil rückwärts rangieren müssen, nichts passiert. Kein leichter Job bei voller Besetzung und dem gewohnten Verkehr in dieser Gegend. Die Ausgangsbeschränkungen gestalten das Ganze etwas übersichtlicher. Ansonsten wirken sich die aktuellen Regelungen hauptsächlich auf die Pause des Teams aus. Dort habe jeder im Container nun seinen eigenen Tisch, sagt Quint. „Vier Mann auf 20 Quadratmetern. Besser geht es nicht.“ Als man ihn fragt, ob er sich darüber ärgere, dass er arbeiten müsse, während andere zuhause bleiben können, antwortet er „Wir dürfen arbeiten.“ und macht dabei gemeinsam mit dem restlichen Team einen sichtlich zufriedenen Eindruck.

„Wir versuchen diese ruhige Zeit zu nutzen“, sagt Ute Renaud, Bauingenieurin beim Amt für Straßenbau und Erschließung. Gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten Oliver Böttger hat sie beschlossen, das Baufeld zu vergrößern und einen größeren Teil der Straße in Anspruch zu nehmen. „So können wir effektiver arbeiten und Dinge gleichzeitig erledigen, die wir ansonsten nacheinander abarbeiten müssten.“, berichtet Renaud. So steht derzeit am Beginn des Dunantrings nur auf einer Seite ein Bürgersteig zur Verfügung, während der andere Gehweg aufgerissen und vorbereitet wird, um neue Leerrohre für Stromleitungen zu verlegen. Ob das Projekt durch die erleichterten Arbeitsumstände wesentlich früher fertiggestellt wird, bezweifeln Renaud und Böttiger jedoch. Es seien zu viele Gewerke involviert und es müsse von Strom bis Abwasser alles neu verlegt werden. Es wäre schon gut, wenn so vier Wochen reingeholt werden könnten. Die Fertigstellung des 2,2 Millionen Euro schweren Projekts ist für Ende April 2022 geplant.
Wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg und vor allem Gesundheit!

#staysafe